Fachgruppe Radioastronomie
Die Fachgruppe Radioastronomie besteht seit 2014 und wurde im Frühjahr 2015 in eine Fachgruppe der AGN überführt. Durch die Vernetzung zwischen astronomisch interessierten Mitgliedern von AGN und NAA sowohl mit den im Deutschen Amateur Radio Club (DARC) organisierten Funkamateuren als auch mit der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg steht das erforderliche Know-how von ca. 15 hoch engagierten Personen aus den Interessensbereichen Astronomie und Amateurfunk zur Verfügung. Aber auch handwerkliche Fähigkeiten, die ebenfalls für den Aufbau und Betrieb eines Radioteleskops benötigt werden, sind vorhanden. Der Leiter der FG Radioastronomie ist Prof. Dr. Thomas Lauterbach, Professor an der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm. Dort vertritt er die Lehrgebiete Experimentelle Physik, Hochfrequenztechnik und im Wahlfachbereich auch Astronomie.
Ziel ist es, das Angebot der Sternwarte Nürnberg um ein wetterunabhängiges Angebot zu ergänzen. Aktuelle Themen der Radioastronomie und Raumfahrt sollen das Angebot der Sternwarte Nürnberg mittels moderner Technologien erweitern.
Die Fachgruppe, die Interessierten offensteht, trifft sich regelmäßig, um in der Art eines Seminars Wissen auszutauschen und zu vertiefen. Die erarbeiteten Grundlagen zur Radioastronomie und zu den Beobachtungsmöglichkeiten mit einem kleinen Radioteleskop wurden in dem Buch Radioastronomie von Thomas Lauterbach (Autor) veröffentlicht.
Inzwischen ist die Fachgruppe Radioastronomie eine Gruppe mit vielfältigen Kontakten über die Grenzen Bayerns hinaus. Zahlreiche Vorträge von Professor Lauterbach und Austausche mit Radioastronomen im Kreise der Vereinigung der Sternfreunde e. V. (VdS) belegen die erfolgreiche Arbeit der Fachgruppe. Viele Messungen können insbesondere im Bereich der 21-cm-Strahlung des neutralen Wasserstoffs der Milchstraßenarme mit sehr gutem Erfolg durchgeführt werden.
Spektrum der Wasserstoffemission aus der Milchstraße (Sternbild Schwan). Die Rauschtemperatur der Messung mit dem Arno-Penzias-Radioteleskop (blau), wurde an die Daten des LAB-Survey (rot) angepasst (Kalberla et al., Astronomy and Astrophysics, Volume 440, pp.775-782 (2005)). Aus dieser Messung konnte auch die Systemtemperatur des 3-m-Radioteleskops zu ca. 75 K bestimmt werden.